Die Briten holen auf, wenn es um anspruchsvolle TV-Serienkost geht. Die „IT Growd“ ist längst zum Kult avanciert und der generalüberholte neue Sherlock Holmes geht auch grad in die 2. Staffel. Doch es gibt auch noch etwas ältere Serienperlen zu entdecken. Dazu zählt zweifelsohne die Serie Misfits aus dem Jahre 2009, die in England bald in die  4. Staffel gehen wird.

Selten war eine Serie so freakig und unterhaltsam wie diese.  Wenn man sich die Genreeinordnung allein schon betrachtet, dann fragt man sich , was einen da wohl erwarten wird, denn die Mischung aus SciFi-Fantasy, Comedy und Drama mit sozialkritischen Einflüssen ist schon recht ungewöhnlich. Falls man sich allerdings der sozialen Zustände des heutigen London bewusst ist, dann ist diese Note nicht ungewöhnlich. Zuletzt hatte diesen Einschlag ja auch „Attack the Block“, der vor kurzem in den Kinos war.

In Misfits, was so viel wie Außenseiter bedeutet, geht es um eine Gruppe jungendlicher Straftäter, die zusammen gemeinnützige Sozialstunden abarbeiten müssen und durch eine Art kosmischen Unfall zu übernatürlichen Kräften gelangen. Die Charaktere der Gruppe könnten dabei nicht unterschiedlicher sein. Mit ihren zum Teil recht stark ausgeprägten Charakterzügen ergeben sich nicht nur viele Reibungspunkte, sondern auch jede Menge Situationen zum Schmunzeln. Die überzeugende Darstellung der Figuren verdankt man dabei den talentierten jungen Schauspielern, die sich auch nicht scheuen fürs TV doch schon zum Teil recht kontroverse Szenen überzeugend darzustellen. So wird das Thema Sex  mehr als nur einmal auf ungewöhnliche Art und Weise in die Serie eingebracht. 

Auch in Sachen Comedy hat die Serie einiges zu bieten und bringt diese zum Teil recht bitter-süß auf den Bildschirm. Die Briten sind ja schon immer für ihren recht eigenen Humor bekannt. Bei Misfits ergibt sich aber durch die Vermischung  der verschiedenen Genres und die  schon recht kontroversen Themenplots ein doch recht eigener Stil für die Serie, der aber sehr viel Spaß macht.

Genau diese Vermischung ist es, die Misifts auszeichnet und zu dem macht was sie ist. Eine recht freakige und unterhaltsame Angelegenheit. Auch wenn mit den übernatürlichen Fähigkeiten die Serie einen Fantasy-SciFi-Einschlag hat, so wird dieser nicht all zu sehr mit einem Stempel aufgedrückt. Vielmehr wird geschickt mit diesen Dingen gespielt und eher als Mittel zum Zweck eingesetzt, um neben einer mysteriösen Storyline vor allem die Charaktere und Ihre Geschichten darzustellen.

Jeder der auf außergewöhnliche Serienkost steht, dem sei Misfits ans Herz gelegt. Als zu Konservativen sei allerdings davon abzuraten, denn diesen dürfte weder der Slang noch die teils ungewöhnliche und doch recht offene Darstellung sexueller Themen gefallen.

Die deutsche Version der 1. Staffel von Misfits gibt es seit 9. Januar auf iTunes. Am 23. Januar soll auch schon die 2. Staffel folgen. Einen TV-Termin im Deutschen Fernsehen gibt es noch nicht. Wer aber fit genug ist, der sollte sich so oder so eher das Original, der mit den renommierten BAFTA Award ausgezeichneten Serie anschauen.  Wem UK-English nicht liegt, könnte aber auch auf die US-Version warten. Denn diese, von „Chuck“ Produzent Josh Schwartz, ist bereits in Entwicklung.