Am 14.10.2006 war sie nun … die bereits 4. OmenForum TechnoClassic. Wir hatten ja im Vorfeld bereits ein großes Interview mit Dennis dem Initiator. Es ist schon erstaunlich, welcher Erfolg sich da in nur 2 Jahren entwickelt hat. Denn ohne Grund wurde diesmal der Besucherrekord von ca. 1000 Besuchern sicher nicht aufgestellt. So zeigte sich, dass der zusätzliche Floor in der Cantina bereits im Vorfeld bestens geplant war. Egal wo man an diesem Abend auf den 3 Floors war, es gab sie wieder überall, die fröhlichen, ausgelassenen und glücklichen Gesichter. Eigentlich muss man nicht mehr viel dazu schreiben, denn so hat sich wieder mal bewiesen, was auch schon in unserem Review zur 3. Party steht. So stellte wieder einmal, entgegen aller momentanen Gepflogenheiten der Frankfurter Clublandschaft und Ihren Auswüchsen, dieses Weekend alle Regeln gehörig auf den Kopf.
Eine Menschenschlange wie an diesem Abend gab es schon seit Jahren nicht mehr vorm Tanzhaus West. Denn das THW ist in Frankfurt ein Club, der wohl noch am ehesten das Flair der Anfänge der 90ziger in sich trägt. Eher rustikal, fabrikhallenähnlich und dunkel.. eben total „out“ eigentlich. Genau deshalb wird das Tanzhaus auch eher von der „richtigen“ Frankfurter Clubbingszene nicht groß beachtet, die mit dem doch eher sehr industriellen Stil der Location nicht so viel anfangen kann. Selbst die „neuen“ Medien wie verschiedene Internetportale haben nur wenig Interesse an den Veranstaltungen dort. So konzentriert man sich im THW als Veranstalter, wie auch als Besucher eben auf das Wesentliche… die Musik. Von Black, Elektronik, Drum’n’Bass bis zu alternativen Sounds gibt es dort eigentlich alles Mögliche aus dem großen Spektrum der Musik. Dafür ist das THW ja auch bekannt. Das Spektrum am letzten Samstag wurde erneut durch eine Vielzahl DJs erreicht, die all Ihre vergangen Schätze einpackten, um sie endlich mal wieder auf dem Plattenteller rotieren zu lassen. Es wurden von Ambient/Chillout/Elektro am Anfang der Party, Dancetracks like KLF oder Dr. Alban aus den frühen 90ziger, über den Sound des Omen, der Musik Hall bis hin zum Dorian Gray alles geboten, was man schon immer über die Kultur der elektronischen Musik wissen sollte.
Dass dieses Konzept ein solch großes Interesse beim Publikum hervorruft, dass nun schon zum 4. Male das Tanzhaus West aus allen Nähten platze, dürfte den Ein oder Anderen verwundern. Ein Laden, der im Grunde nichts hermacht und keine Konkurrenz zu aktuellen Läden der City in seinem Ambiente darstellt. Musik, welche überholt und vergangen ist. Ja selbst bis auf nur 2 Headliner setzen sich die DJs aus eher lokalen, kleineren, sowie unbekannten Dj´s aus dem OmenForum zusammen. Im Grunde spricht alles gegen die Gesetzmäßigkeiten der momentanen Szene in Frankfurt. Und doch muss es also einen guten Grund geben, dass dies alles so unglaublich funktioniert. Denn es funktioniert so gut, das um 23.50 bereits die Besucherzahl der letzten Party überschritten ist. Dabei setzt sich das Publikum zusammen aus allen Schichten und von weit her wie z.B. aus Nürnberg, Mönchengladbach, Stuttgart, Kaiserslautern oder sogar Riga. Von 18-40 erstreckt sich das Alter und Kleidung ist nur zweckmäßig und wird nicht überbewertet, denn eines ist klar: Nass wird man so, oder so.
Denn egal ob Main-, Kleiner oder Cantina-Floor.. es tropfte überall von der Decke. Die Masse lies es an diesem Abend krachen, als ob es kein Morgen gäbe. Tanith der nach 6 Jahren endlich mal wieder in Frankfurt spielte kam aus dem Grinsen am Plattenteller gar nicht mehr raus. Ebenso ging es den noch aus Dorian Gray-Tagen bekannte Andy Düx, aber auch jeden der anderen DJs in dieser Nacht. Um einen herum, egal auf welchen Floor herrschte die kollektive Ekstase, anders kann man es nicht beschreiben.
Und sogar der Sven ist mit dabei.. na ja... nicht richtig... aber irgendwie schon… denn oben übern Mainfloor auf den großen TV-Bildschirmen sieht man ihn, wie er auf der Box tanzt.... draußen vorm Omen, als es die letzte Party sein sollte. Man sieht Ihn im Gespräch auf Arte bei „Lost in Music“ Mitte der 90ziger, als er mit seinem Tun für viele die Initalzündung war, um zur elektronischen Musik zu gelangen. Man sieht ihm auf dem Fahrad ins Delirium fahren, wo er seine Platten kauft . Ja, der Sven. Damals mit seiner abgefahrenen Frisur und dem Ziegenbärtchen. So wie er einem damals auf dem Cover von „la esperanza“ anschaute. Damals als die elektronische Musik noch irgendwie so was wie Revolution bedeutete.
Heute, in der alles Weltweit meist nur noch zu einem großen Popgeschäft verkommen ist und nur noch große Name zählen. Bestimmter Sound zum Trend beschworen wird und seine Helden gleich mit, da ist die Revolution eigentlich schon lange vorbei. Eigentlich…. oder fängt eine neue gerade erst an?? Wer das Treiben an besagtem Wochenende erleben konnte, der dürfte diesen Gedanken nicht so abwegig finden, oder? Musik is halt doch eine große Gefühlssache...
Viva la revolution… viva la elektronica musica
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12.132 Klicks Autor: Grille
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Auf Grund eines zu hohen Spamaufkommens in den Kommentaren, wird jeder Kommentar vom Admin geprüft und freigegeben. Wir denken dies ist auch in Euerem Interesse, da Ihr sicher auch keinen Bock auf Werbung für gefälschte Gucci-Taschen, Potenzmitteln und anderen Dünnschiss habt.
Eure ToFa
Suessi |
18.10.2006 - 15:10:55 |
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ohyate |
18.10.2006 - 15:17:57 |
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18.10.2006 - 15:30:08 |
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Markus |
18.10.2006 - 16:19:57 |
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cocooneagle |
18.10.2006 - 16:29:12 |
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18.10.2006 - 16:55:34 |
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Zsabo |
18.10.2006 - 17:00:21 |
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wallybeats |
18.10.2006 - 17:27:30 |
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Leary |
18.10.2006 - 17:39:02 |
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jasmin |
20.10.2006 - 09:34:07 |
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22.10.2006 - 13:51:38 |
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Marco |
23.10.2006 - 05:38:39 |
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pit |
29.10.2006 - 02:12:54 |
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