Es war irgendwie abzusehen, dass diese Festival nicht so sein würde wir versprochen. Kazantip ist eigentlich ein Festival in der Ukraine. Dieses Jahr tauchte aus heiterem Himmel die Ankündigung eines Kazantip Festivals in Portugal auf. Es fanden obskure DJ-Votings statt, die schnell Zweifel aufkommen ließ, ob diese Festival überhaupt ernst zunehmen ist.
Denn letztendlich durfte jeder noch so kleine Dj mit ein paar Votings teilnehmen. Flug sollte man selber zahlen, Freunde mitbringen und per Zelt nächtigen. Playtimes sollte es vor Ort geben. Alles war seltsam und passte nicht recht ins Bild.
Recherchen nach diesem Festival zeigten schnell, dass es nichts mit dem Original in der Ukraine zu tun hatte. Gerüchte über einen ehemaligen Mitbegründer gingen umher. Dieser soll Kazantip Portugal ins Leben gerufen haben und konnte angeblich den Namen nutzen, weil die Russen ihn sich nicht haben schützen lassen. Mehr zu dem Thema könnt Ihr auf Partysan.net finden.
Am 20. Juli startete nun das Festival und am 23. Juli war schon wieder alles vorbei. Wer nun seinen Flug hat, sollte sich also überlegen, ob er fliegt oder doch dann lieber Urlaub macht.
Auf der Homepage zum Festival ist folgendes zu lesen:
"kaZantip Festival 2012 is closed
Alqueva, 23th July – based on a license fault from the responsible Authority the kaZantip Festival has no permission to sell tickets or food and therefore been forced to close down. for the reimbursement of your booking or ticket contact kazantip.booking.questions@gmail.com"
Der User Unique No Replay veröffentlichte dann heute vor knapp einer Stunde einen nicht wirklich überraschenden aber dennoch schockierenden Bericht.
Update 26.07.2012:
Auf Tilllate.com wurden nun weiter Infos veröffentlicht.
Das «Kazantip Portugal Festival», welches am 20. Juli in Grand Lake seine Tore öffnete, sorgt für den wohl grössten internationalen Festivalskandal des Sommers. Vom 20. Juli bis zum 25. August hätte der portugiesische Ableger des ukrainischen Kult-Festivals fast eine Viertelmillion Leute anlocken sollen. Doch die angereisten Gäste fanden bloss eine Baustelle vor. Am Montagabend wurde das Festival dann offiziell abgesagt. Laut einer Mitteilung auf der Homepage hätten die Veranstalter die Bewilligung zum Verkauf von Tickets und Essen nicht erhalten. Lokale Behörden hätten dann den definitiven Abbruch erwirkt.
«Primitive Schwindler»Hauptschuld für das Organisations-Desaster trägt allerdings eine Schweizer Firma. Hinter dem Event steckt nämlich die in Baar ansässige Firma Kazantip GmbH. Zur Organisation des Festivals wurde ein Unternehmen in Portugal beigezogen. Diese Angaben sind auf der Homepage mittlerweile nicht mehr ersichtlich. Zwischen der Kazantip GmbH und dem Veranstalter des ukrainischen Originals herrscht seit rund zwei Jahren eine Fehde:
Das «Original-Kazantip» auf der Krim findet dieses Jahr zum mittlerweile 20. Mal statt. Gründer Nikita Marschunok wetterte auf der Seite des Festivals: «Wieso sehen die Fotos, die man bei kаzantip.com findet, so ähnlich wie unsere aus? (...) Die haben doch keine eigenen Fotos. Das Einzige, was sie haben, ist ein starker Drang, euch so schnell wie möglich ihre Reisen und Eintrittstickets zu verkaufen. Es sind primitive Schwindler.» Pikant: Der Veranstalter von Portugal war einst als Tour Operator für das ukrainische Kazantip unterwegs.«Der schlimmste Horror ihres Lebens»
In einem Blogeintrag auf space-sound-radio.e-monsite.com werden die katastrophalen Umstände vor Ort mit folgenden Worten beschrieben: «Die DJs und Kunden erlebten den schlimmsten Horror ihres Lebens! Es gab kein Essen, kein Trinkwasser und im schlammigen See wimmelte es von Blutegeln. Ausserdem sei die Dekoration äusserst fahrlässig installiert worden. Des Weiteren sei der Organisator vom Festivalgelände geflohen. Eine Stellungnahme der Kazantip GmbH (mit Sitz in der Schweiz) war bis gestern nicht möglich, auf die Anrufe von tilllate.com folgte lediglich die Antwort einer portugiesischen Combox
Die Bilder der Aufbau-Arbeiten im Mai sind vom Web verschwunden, die Facebook-Page des Festivals ist nicht mehr abrufbar. Was mit den Karten passiert, die vor dem Verbot gekauft wurden, ist unklar. Auf der Seite des Festivals ist eine Email-Adresse angegeben. Doch auch diese Mails bleiben unbeanwortet. Was zurückbleibt sind enttäuschte Besucher, wütende DJs - und viele offene Fragen.
Quelle: http://ch.tilllate.com/de/story/Kazantip
Update 26.07.2012:
...
Hunderte Besucher befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Gelände. «Es gab weder Wasser noch Verpflegung und die Luxusunterkunft stellte sich als heruntergekommenes Armeegebäude heraus», weiss die Schweizer DJane Miss Shine aus Genf, die als Headliner gebucht worden war. Ausserdem sei das Personal ohne Entlöhnung zurückgelassen worden und der Abend habe gar in einer wüsten Auseinandersetzung zwischen Sicherheitskräften und Gästen geendet. Nach diesem Desaster befürchtet die 31-Jährige nun um ihren Ruf und will gegen die Organisatoren rechtliche Schritte unternehmen: «Ich werde klagen!»Wütende Besucher, enttäuschte DJs
Auch Simon Probst aus Biel fühlt sich abgezockt. Für sein Ticket zahlte er stolze 630 Euro, die er nun wohl nie mehr sehen wird. «Ich habe extra Ferien eingegeben. Ich bin total sauer und fühle mich betrogen.» Für das Festival habe er extra eine Woche Ferien gebucht: «Ich fühle mich verarscht.»Sandro Adamo alias DJ Sandro Locco wäre als DJ gebucht gewesen und nächsten Dienstag abgereist. Die Enttäuschung über das geplatzte DJ-Set sitzt tief: «Ich habe fast geweint. Ich wollte schon lange dorthin, weil ich dachte, dass es die gleichen Veranstalter wie in der Ukraine seien. Für mich wäre das geiler als Miami gewesen.» Auch für DJ Kevin da Silva bedeutet das Organisations-Desaster ein Rückschlag. Nun hofft er auf Gerechtigkeit: «Es ist schade, dass viele DJs und Gäste über den Tisch gezogen wurden. Ich hoffe, dass die Betrüger bestraft werden.»
Kein unbeschriebenes Blatt
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Doch wie der deutsche Rechtsanwalt Oliver Wallscheid weiss, laufen bereits mehrere Verfahren im Zusammenhang mit der Kazantip GmbH und dem Vorwurf der Markenverletzung. Demnach soll die Firma das Konzept des originalen Kazantip-Festivals in der Ukraine kopiert haben. «Für unseren Mandanten und den Veranstalter des Originals in der Ukraine könnte sich die Angelegenheit als rufschädigend erweisen», so Wallscheid, welcher einer der Kläger vertritt. Den Geschädigten rät er zu rechtlichen Schritten: «Ich rate ihnen einen Anwalt zu nehmen und die Ansprüche gegenüber der Kazantip GmbH durchzusetzen.»
Quelle: http://ch.tilllate.com/de/story/kazantip-reaktionen
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Eure ToFa
beatnixe |
24.07.2012 - 23:26:15 |
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