Alles Schmu und Schwindel. Offensichtlich hält die Gema uns alle doof - oder warum versucht sie uns alle zu verarschen? Doch der Reihe nach:
Wir sind gerade frisch aus Berlin zurück. Dort waren wir am Montag im Regierungsviertel und zur Petitionsanhörung zum Thema neue Gema-Tarife und Gemavermutung vor Ort. Leider hat der Staatssekretär Stadler (FDP) die Phrasen der Gema vor dem Petitionsausschuss brav nachgeplappert und sieht auch keinen Handlungsbedarf bei der Gema-Vermutung. Wir können nur hoffen, dass die Fraktionen weiterhin bei diesem Thema am Ball bleiben, diese haben nämlich durchaus die Problematik erkannt und sehen Handlungsbedarf. Interessant dabei war die Zahl der 1863 Petitionen die seit 1998 gegen die Gema eingereicht wurden (Quelle: welt.de). Das sind immerhin ca. 133 Stück pro Jahr. Ein beeindruckende Zahl und so langsam sehen auch einige Politiker, dass das Treiben der Gema so nicht hinnehmbar ist. Hoffen wir, dass in dieser Richtung noch viel passieren wird und der Herr Stadler mit seiner Meinung am Ende allein dastehen wird.
Dass die GEMA ausgerechnet am selben Tag eine Pressemeldung mit dem Titel: „Einigung im Tarifstreit über GEMA-Vergütung im Diskotheken- und Clubbereich“ >>KLICK<< veröffentlicht und wieder einmal auf perfide Art und Weise zu Täuschen und die Kritiker-Front zu schwächen versucht, spricht für sich.
Es ist schon schier unglaublich mit welchen Tricks die Gema arbeitet. Psychologische Kriegsführung par excellence mit Propaganda, die auf den 2. Blick nicht hält, was sie angeblich verspricht. Denn mitnichten hat sich hier irgendwer geeinigt, der für die Clubkultur wichtig wäre, für die wir eintreten.
NEIN, es gibt wahrlich keine Einigung im Tarifstreit, denn die Gema hat sich nur mit 3 Randgruppen-Verbänden von ein und demselben Macher auf 20% Rabatt geeinigt. Dabei sind auch 20% Rabatte bei Erhöhungen bis 1600% mehr oder weniger ein Tropfen auf dem heißen Stein. Bei den Verbänden handelt es sich unter anderem um die Deutsche Disc-Jockey Organisation (DDO), die ca. 350 Djs aus dem Bereich Alleinunterhalter-Hochzeits-Firmenfeier- und Dorf-Deejays vertritt. Diese lesen sich dann DJ Klaus bis DJ Thomas, Markus, Frank ect. Auch der Verband Deutsche Diskotheken Unternehmer (DDU) gehört zum selben Macher Klaus Quirini und umfasst sage und schreibe „300“ Diskos. Von den 300 Diskotheken sind viele noch nicht mal mehr existent oder waren nie Mitglied in diesem Verband.
"Die Überprüfung der Betriebe aus Baden-Württemberg ergab, dass von 42 gelisteten Unternehmen nur noch 4 als Clubs aktiv am Markt sind, der Rest ist schon lange geschlossen. Niemand bestätigte eine Mitgliedschaft des DDU oder kannte diese Organisation überhaupt."
Quelle: http://kultur-retten.de/index.php/66-trojanisches-pferd
Die angesetzte Pressekonferenz zu diesem angeblichen Durchbruch bei den Verhandlungen im Tarifstreit schwingt nun wie ein Bumerang im Netz zurück. So war vice.com vor Ort und schreib:
Die Geschichte wird gerade überall zerpflückt, denn man muss schon völlig bekloppt sein, wenn man dieses lächerlich traurige Schauspiel nicht durchschauen würde. Clubs am Main haben ebenso zum Gegenschlag ausgeholt. So kann man auf deren Webseite die Gegendarstellung des ach so großen Coups der Gema finden. „Keine Einigung im GEMA-Tarifstreit in Sicht“ heisst es dort.
„Die andauernde Desinformationspolitik der GEMA, die versucht zweifelhafte Einigungen mit randständigen Akteuren suggestiv als einvernehmlich für die Branche darzustellen muss endlich aufhören.“ lässt Matthias Morgenstern erster Vorsitzender von Clubs am Main verlauten. Recht hat er. Was die Gema nämlich mit diesem Possenspiel reißt ist eine anglistische Täuschung.
Auch die Clubcommission in Berlin hat sich in einer Stellungnahme sich geäußert und zurückgeschlagen.
Sehr schön ist auch, dass ein Teil der Presse sich nicht täuschen lässt und entsprechend reagiert. Derweil läuft auch auf der Gema-Monolog Dialog Fanpage der Shitstorm zu diesem Thema, der aber erst noch richtig hochkochen dürfte, da sich die Hintergründe gerade jetzt erst richtig verbreiten.
Mit diesem absurden Vorgehen stärkt die Gema erneut Ihr negatives Image und dürfte mit dieser Komödie nur noch mehr dafür sorgen, dass die Kritiker noch ein paar Punkte mehr auf Ihrer Liste haben, die sie im Streit mit der Gema hervorbringen können. Denn wer so vorgeht, wie es die Gema in diesem Beispiel vorgemacht hat, dem kann man kein Vertrauen entgegenbringen.
Auf Grund eines zu hohen Spamaufkommens in den Kommentaren, wird jeder Kommentar vom Admin geprüft und freigegeben. Wir denken dies ist auch in Euerem Interesse, da Ihr sicher auch keinen Bock auf Werbung für gefälschte Gucci-Taschen, Potenzmitteln und anderen Dünnschiss habt.
Eure ToFa
Es wurden noch keine Kommentare abgegeben! |
Seiten (0):