Britische Ärzte sehen einen Zusammenhang zwischen Cannabis-Konsum im Jugendalter und späteren Psychosen. Premierminister Brown, der die Drogengesetze verschärfen will, kommt die Studie gelegen.
Britische Ärzte warnen: Der Konsum von Cannabis erhöht bei Jugendlichen das Risiko für psychische Krankheiten im späteren Leben um bis zu 41 Prozent. Das berichtet eine Gruppe um Stanley Zammit von der Universität Cardiff im Medizinjournal The Lancet (Bd. 370, S. 319). Sie hatten 35 andere Studien zu Cannabis analysiert.
«Wir haben nun genug Beweise, um junge Menschen zu warnen, dass der Gebrauch von Cannabis ihr Risiko erhöht, in späteren Jahren eine Psychose zu bekommen», schreiben die Mediziner. Der Grad der Gefährdung sei dabei abhängig von der Dosis. Wer die Droge häufiger nimmt, hat demnach ein höheres Psychose- Risiko. Bei den stärksten Nutzern ist es mehr als doppelt so groß wie beim Gelegenheitsraucher.
Potenzielle Langzeitfolgen
In einem begleitenden Kommentar urteilt Merete Nordentoft vom Universitätskrankenhaus Kopenhagen: «In der öffentlichen Debatte wird Cannabis im Vergleich zu Alkohol oder Opioiden als mehr oder weniger harmlose Droge angesehen. Die potenziellen Langzeitfolgen von Cannabis im Hinblick auf Psychosen scheinen übersehen worden zu sein, und die Öffentlichkeit muss vor diesen Gefahren gewarnt werden.»
Zammit weist in dem Journal darauf hin, dass in Ländern wie den USA und Großbritannien rund 20 Prozent der Jugendlichen Erfahrung mit dem Rauschgift haben. In Deutschland sind es nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 26 Prozent.
Brown plant schärfere Drogengesetze
Die Studie stützt Pläne der britischen Regierung für eine strengere Ahndung von Cannabis-Konsum. Premierminister Gordon Brown hatte in der vergangenen Woche angekündigt, das seine Innenministerin Jaqui Smith einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen werden. Danach soll Cannabis wieder von der Drogengruppe B in die Gruppe C hochgestuft werden.
Erst vor drei Jahren hatte das britische Unterhaus die bis heute geltende Liberalisierung auf den Weg gebracht. Danach werden ertappte Konsumenten nicht mehr festgenommen und müssen im Normalfall nur mit einer mündlichen Verwarnung rechnen.
Die derzeitige Cannabis-Debatte in Großbritannien hatte in der vergangen Woche eine skurrile Massenbeichte der britischen Regierung zur Folge: Elf Mitglieder von Browns Kabinett, allen voran Innenministerin Smith, gaben zu, «gelegentlich in der Jugend» Haschisch geraucht zu haben. (nz/dpa)
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mo |
22.08.2007 - 09:57:27 |
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