Kurz vor Jahresende kommt sie. Die Einigung um die strittigen Gema-Tarife. Genau die, gegen die wir in Ihrer Urforderung 2012 bei der Kulturtanzdemo auf die Strasse gegangen sind. Nun wurde verkündet, man habe sich geeinigt.
Nach der GEMA-Tarifreform sollten Clubs und Discotheken durchschnittlich 400 bis 500 Prozent mehr bezahlen, teilweise sogar bis zu 1.000 Prozent. Hier war die größte Verhandlungsbereitschaft der GEMA gefordert, um existenzgefährdende Erhöhungen zu verhindern. Erfreulich ist, dass diese utopischen Forderungen vom Tisch sind. Im Lichte der Schiedsstellenentscheidung, dass in Clubs und Discotheken eine sehr intensive Form der Musiknutzung stattfindet, konnten die unvermeidbaren Tariferhöhungen durch eine achtjährige Einführungsphase gestreckt und allen Beteiligten Planungssicherheit gegeben werden.
Für die überwiegende Anzahl der Clubs und Discotheken mit in der Regel zwei Öffnungstagen pro Woche liegen die Steigerungen gegenüber 2013 für einen Betrieb mit 200 qm und sechs Euro Eintrittsgeld bei ca. 29 Prozent, mit 300 qm und sechs Euro bei ca. 45 Prozent, mit 200 qm und acht Euro bei ca. 64 Prozent oder mit 300 qm und 10 Euro bei ca. 123 Prozent.
Durch entsprechende Nachlässe in der 8-jährigen Einführungsphase werden die genannten Erhöhungen deutlich abgefedert. In 2014 erhöhen sich z.B. die Vergütungen für einen Betrieb mit zwei Regelöffnungstagen, acht Euro Eintritt und 200 qm um 6,8 Prozent von 5.142 Euro in 2013 auf 5.491 Euro.
Das befürchtete große Clubsterben wurde wohl abgewendet, doch der Tarif für Diskos und Clubs mit einer 8-Jahres-Staffelung ist dennoch nichts anders als schleichender Wucher und könnte am Ende doch den einen oder anderen Club auf dem Gewissen haben. Langsames Clubsterben halt. Denn die Berechnung sind auch weiterhin benachteiligend und nicht im Sinne der Funktionalität eines Clubs durchdacht oder gar angemessen. So kann man auch ruhig sagen, dass sich die Dehoga bei den Verandlungen mal mächtig über den Tisch hat ziehen lassen. Schade, dass dies auch noch als Erfolg in den Medien gefeiert wird.
Mehr Infos und Beispielrechnungen haben wir Euch in einen gesonderten Artikel zusammengestellt, den Ihr hier finden könnt >>KLICK<<
Man darf gespannt sein wie dies alles weiter gehen wird, denn mit Protesten und eventuell rechtlichen Schritten ist zu rechnen. Der sogenannte DJ-Tarif steht ja rechtlich auch auf wackligen Beinen. Wir halten Euch auf dem Laufenden.
Auf Grund eines zu hohen Spamaufkommens in den Kommentaren, wird jeder Kommentar vom Admin geprüft und freigegeben. Wir denken dies ist auch in Euerem Interesse, da Ihr sicher auch keinen Bock auf Werbung für gefälschte Gucci-Taschen, Potenzmitteln und anderen Dünnschiss habt.
Eure ToFa
ich |
14.12.2013 - 19:05:15 |
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