Das alte Prinzip, für dieselbe Ware mehrfach zu kassieren, wird in der Schweiz vom Internationalen Verband der Phonoindustrie gepflegt. Fast 5000 Franken (3.071 Euro) jährlich sollen beispielsweise bei DJs fällig werden, die ihre Musik unter anderem auf Festplatte speichern.
Als "neue Opfer" der IFPI bezeichnet der Tagesanzeiger die DJs, denen mit Nachzahlungen und Schadensersatzforderungen gedroht werden. Auch wenn sie ihr Set gekauft und bezahlt haben und für die öffentliche Aufführungen an die Suisa Gebühren abführen, ist das noch nicht genug: die IFPI will Geld für Songs, die auf Festplatte gespeichert oder auf Mix-CDs zusammengestellt wurden. Gebühren sollen auch für CD-Mixe zur Eigenwerbung bei Discotheken oder Hörproben im Netz fällig werden..
DJs, die sich Ärger ersparen wollen, müssen künftig aufs Kopieren verzichten oder zahlen. Denn die Tarife sind happig: Für Best-of-Zusammenstellungen für Auftritte verlangt die IFPI 2000 Franken (1.228 Euro) im Jahr, ebenso viel werden für Promo-Sampler fällig. Hörproben im Netz werden mit pauschal 500 Franken (307 Euro) berechnet. Alles zusammen plus Mehrwertsteuer 4842 Franken (2.974 Euro).
"Labels müssen für solche Kopiervorgänge entschädigt werden", so Beat Högger von der IFPI Schweiz. Wenn unerlaubt Kopien eingesetzt werden, drohen den DJs bis zu 5000 Franken Strafe. Högger bestätigte, dass sich die IFPI neue Einnahmequellen erschließen wolle.
Neben den DJs sind auch die Restaurants im Visier der Verwerter.
"Es gibt heute beispielsweise viele Restaurants, die ab einem iPod oder einem Computer Musik spielen. Auch in diesem Fall ist das Kopierrecht tangiert."
Es ist wohl nur eine Frage der Zeit wann dieser Wahnsinn nach Deutschland schwabt, dann wird auch hier Musik immer mehr ein teures, aber nicht unbedingt qualitatives Gut.