Pressetext: Mainhatten, Bankfurt, Krankfurt… Die hessische Metropole hat ebenso viele Spitznamennamen wie Gesichter. Für die einen (meist Unwissenden) kaum mehr als ein kalter Klotz aus Glas und Stahlbeton, die anderen (Eingeweihten) konkurrenzloser Tempel der elektronischen Lüste. Fest steht: Was das Feiern betrifft, gehörten die Frankfurter stets zur Gattung der Unersättlichen, Unbeugsamen, Unermüdlichen. Kein Wunder, denn die verführerische Dichte an Dance Culture-prägenden DJs, Produzenten und Clubs dürfte unverändert weltweit einzigartig sein. Ob Trance, Hardcore, Chill Out oder Hard Tech in der Gestalt von Schranz – es gibt kaum keinen wichtigen Style, der hier nicht seinen Ursprung fand oder zumindest maßgeblich vorangebracht wurde. Ob in gestrigen Institutionen wie dem Omen und Dorian Gray oder heutigen Clubs wie dem Cocoon Club, Robert Johnson oder U60311, noch immer gilt: Vor dem DJ-Gott sind alle gleich. Werber und Dirnen, Banker und Luden - es ist immer noch dieser Leitgedanke, der das Partygeschehen in der
Mainmetropole trägt.
Das Label Lucky Sounds nimmt sich mit „This is Frankfurt“ einer Tradition an, wie sie Anfang der Neunziger mit wegweisenden Samplern wie „Frankfurt Trax“ ihren Anfang nahm. Die Erstellung eines Abbildes dessen, was Frankfurt tanzmusikalisch aktuell ausmacht. Mit tonangebenden Artists und Tracks ebenso wie Newcomern und Labels, stilistischen Unter- und auch Gegenströmungen. So gibt „This is Frankfurt“ mit seinen stolzen 20 Tracks einen umfassenden Überblick, ohne allerdings Anspruch auf Vollständigkeit erheben können. Denn dazu ist die Szene FFM – zum Glück! – viel zu bunt.
Den Einstieg liefert ein Electro Pop-Kulthit, der aufgrund der vocodierten Lyrics zu einer Hymne für die FFM Feiergemeinde geworden ist: „Wo kommen wir her“ von La Rez im sensationellen Frank Kusserow-Remix.
Den Status einer Legende nicht nur als Co-Producer oder Remixer (u.a. Moloko, 2Raumwohnung) sondern inzwischen auch als Solokünstler erarbeitet hat sich Martin Buttrich. Hier mit dem Glanzstück „Hunter“ vertreten, beweist der Mann aus dem Taunusgebirge, wie man mit einer Handvoll geschickt geshuffelter Bass- und Percussion-Sounds das kreiert, was auch die Frankfurter Szene noch immer bewegt: Minimal Tech mit Grip(s) und Charakter.
Mit L.exx Aurels umwerfender Micro Tech-Definition „311“ folgt der erste von insgesamt fünf Track-Hochkarätern, die die junge Producer-Generation des FFM-Nachtlebens repräsentieren und das Label „LuckySounds“ tragen.
Weitere Beispiele sind das Duo „Groovemagnet“ der Toxic Family mit ihrer Roland „Jupiter“-dominierten Reminissenz an den 80er Jahre Electro-Sound (Track 15), Lars Schneemanns Electro House-glitchender Uplifter „Elextrix“ (Track 17) oder auch die geleckte Tech House Triebtat „Far Out“ von Laurel (Track 16).
Die Titelnummer 5 ist perfekt besetzt mit dem freak-funkigen „Stereas And Such“, produziert von der französischen Lichtgestalt des Minimal Tech „Popof“, veröffentlicht, ebenso wie das vorangegangene „Dark Fader“ von Butch, auf Thomas P. Heckmanns neuem Erfolgslabel „AFU ltd.“ Pascal FEOS als tragende Frankfurter Techno-Säule seit der ersten Stunde knüpft dann mit dem ultra-deepen Floorfiller „The Wizard“ an.
Gerade im Begriff, ein bekannter Name im Dance-Biz zu werden ist Brian Sanhaji, der mit „A Simple Thing“ (Track9) seine unwiderstehlich knusperscharfe, Happy Hook-beladene Runde dreht. Als 12-inch-Original übrigens veröffentlicht auf CLRecordings - und ein Sampler, der den Titel „This Is Frankfurt“ trägt, wäre kaum mehr als ein schlechter Witz, wenn sich darauf nicht auch ein Track des Mannes befände, auf den das Label zurück geht: Chris Liebing. „Tubular Bells“ ist zweifellos einer der jüngsten Höhepunkte der DJ-Kultfigur, eine echte Techno-Ladestation mit titelgerecht metallischer Hypno-Hook. Ein fulminantes Highlight liefert im direkten Anschluss ein Produzent, der es wie kaum ein Zweiter zu internationalem Ruhm gebracht gekonnt die Grenze zum gehaltvollen Dance-Pop überschritten hat: Timo Maas. So ist „Subtellite“ ein Musterbeispiel, wie er mittels Flamenco-Flair über 12 Minuten hinweg einen atemberaubenden Monstertrack mit Wiedererkennungswert aufzubauen vermag.
Und bis schließlich Michael Stapf als Mitglied der sagenumwobenen DJ-Crew „Die Verdächtigen“ und ebenfalls Toxic Family-Artist mit „Twilight Of Gods“ den sportlichen Schlusspunkt setzt, bahnen sich weitere Lokalheroen wie Anthony Rother in Gewand von Beuys von Telekraft und dem Moderntronic-Wegweiser „Planet Telekraft“ oder auch Beat- Bezerker Andreas Kauffelt im Team mit Toby Izui und ihrem Asia-Slammer „Sabako“ ihren Weg.
„Dont’ mess with Frankfurt!“ sagt ein altes Sprichwort. Und zumindest in tanzmusikalischer Hinsicht ist das ein Satz, der noch immer uneingeschränkt Gültigkeit besitzt. Und selbst manch einer, der vom anderen Ende des Dance-Universums anreiste, um ein Wochenende in Punkfurt zu verbringen, hat die Stadt wieder verlassen mit den Worten „So etwas hab ich noch nicht erlebt…“
LSC001: various Artists - This is Frankfurt
Release 20.08.2009 Digital Only
La Rez - Wo Kommen Wir Her (Frank Kusserow Remix Edit)
Martin Buttrich – Hunter
L.exx Aurel - 311
butch - dark fader
popof- stereas and such
Pascal Feos - The Wizard
Chris Wood & Frank Leicher - Geisha
George Perry - Onrunit
Brian Sanhaji - A SIMPLE THING
Chris Liebing - Turbular Bell
timo maas – subtellite
Acensor - La Paranda
Imbeatz - El Corazon (Peter Latino Remix)
Rother vs. Telekraft - Planet Telekraft
Groovemagnet - Jupiter
Anthony Lee - Hype Me
Lars Schneemann - Elextrix
Laurel - Far Out
Andreas Kauffelt & Toby Izui - Sabako
Michael Stapf - twilight of the gods
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